PARSBERG. „Wie habt ihr das nur gemacht“, hieß es mit Staunen in der gesamten Region, als man hörte, die Evangelisch-Lutherische Diasporagemeinde rund um Parsberg habe nach wenigen Wochen nach Pfarrer Richard Urschels Verabschiedung in Hans-Joachim Gonser einen neuen Pfarrer gefunden.
Dem Neumarkter Tagblatt hat der „Neue“ bereits gesagt, er habe sich ganz bewusst für diese Stelle beworben. „Zum einen lebt hier nahe Parsberg meine Lebenspartnerin, zum anderen habe ich recherchiert, dass der Anteil der evangelischen Christen im Wachsen begriffen ist und zum dritten habe ich gehört, dass man hier Änderungen anstrebt“.
Nach zwei, in Vertretung, abgehaltenen Gottesdiensten wurde Hans-Joachim Gonser von Dekanin Christiane Murner, ihrem Stellvertreter Martin Hermann und Vertrauensmann Pfarrer Klaus Eyselein im Beisein katholischer Amtskollegen sowie Vertretern der kommunalen Politik, Polizei, Schulen und Landespolitik in sein neues Amt eingeführt.
Gott vertraut uns Gemeinden an
In ihrer Einführungsansprache hob die Dekanin hervor, dass Hans-Joachim Gonser sich nach Stationen seiner Arbeit weltweit jetzt für Parsberg entschieden habe und sagte dazu: „Der Petrusbrief spricht davon, dass Gott Ihnen, dem Pfarrerkollegium und mir Gemeinden anvertraut. Pfarrer sein heißt, Gott vertraut mir Menschen an, auf die ich achten soll und darf.
Aber das schönste am Beruf Pfarrer, sei, so Christiane Murner weiter, dass Menschen sich dem Pfarrer anvertrauen. Und diese Menschen in je ihrer unterschiedlichen Lebens- und Gemütslage ein Stück ihres Lebensweges als deren Hirte begleiten können.
Wie es ein Pfarrer schafft, seine Arbeit mit der Jugend, mit den Alten, mit unterschiedlichsten Menschen mit seiner Verwaltungsarbeit zurecht zu kommen, nannte die Dekanin die vielen Möglichkeiten seine Kraft wieder aufzutanken. „Sie als Pfarrer sind gehalten, immer wieder bei Gott aufzutanken. Ich will Sie ermutigen, immer wieder ihre Energiequellen zu suchen, an denen Sie auftanken können.
Musikalisch begleitet wurde der Festgottesdienst vom „Trio con Brio“. Nach seiner Predigt, bei der Pfarrer Gonser den Schutzheiligen des ParsbergerGotteshauses, den heiligen Michael zum Mittelpunkt nahm, stellten Dekanin Christiane Murner und ihr Stellvertreter Pfarrer Martin Herrmann die Einführungsfragen, die mit den Worten „Ich erteile Ihnen den Auftrag den Dienst als Pfarrer zu übernehmen“ abgeschlossen wurden.
Bei den Grußworten beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus sagte Bürgermeister Josef Bauer, dass es eine Ehre sei, dabei sein zu dürfen und setzte dazu: „Ich hoffe, dass Sie sich bei uns wohlfühlen“. Stadtpfarrer Thomas Günther betonte, dass „wir Christen immer wieder voneinander lernen können, miteinander beten, so verstehe ich Ökumene“. Staatsminister Albert Füracker: „Ich bin gerne hier Gast und sehe, wie sich die Menschen freuen, dass Sie hier sind“.
Zur Person
- Aufgewachsen in: Er wuchs an vielen verschiedenen Orten auf: Albstadt, Stuttgart, München, Bern, Hamburg und Nürnberg.
- Studium in: Tübingen, Neuendettelsau und Dubuque (Iowa/USA).
- Berufliche Laufbahn: Vikar in Erlangen, Militärseelsorger in Straubing, Regen und Bogen. Standortpfarrer in Regen und Bogen. Pfarrer in Augsburg