Auch wenn wir ein evangelisches Bildungswerk sind, sprechen wir bewusst von Menschen, denn: das EBW NAH ist wie alle Bildungseinrichtungen für alle da – ohne zu unterscheiden, welcher Religion oder Konfession die Menschen angehören, die die Veranstaltungen besuchen.
Zur Eröffnung wurde ein Festgottesdienst in der Laurentiuskirche in Altdorf gefeiert. Die musikalische Gestaltung übernahmen Dekanatskantorin Anne Barkowski (Orgel und Violoncello), Ullrich Reuter (Klarinette) und Wim Scheuerlein (Gitarre). Die Klezmer-Musik unterstrich die multikulturelle Ausrichtung eines Bildungswerkes und erinnerte zugleich an das „Jüdische Jahr“, das auch im neuen Bildungswerk mit zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt wird.
Die zwei Dekane aus Altdorf (Martin Adel) und Hersbruck (Tobias Schäfer) sowie die Dekanin aus Neumarkt (Christiane Murner) wirkten ebenso mit wie die regionalen Bildungsbeauftragten Pfrin. Lydia Kossatz (DB Hersbruck), Pfrin. Nicola Neitzel (DB Altdorf) und Soz.Päd. Susanne Tzschabran (DB Neumarkt), sowie der Projektbeauftragte Pfr. Martin Hoepfner. Die Bildungsarbeit spielt in der evangelischen Kirche nämlich seit jeher eine große Rolle. In der Bibel wird sie als „Weisheit“ beschrieben. Weisheit sei ja die Bildung der Vormoderne, meint auch Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Erwachsenenbildung und Professor für Christliche Publizistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen in seiner Festpredigt, der ein Text aus dem Buch der Sprüche zugrunde lag: „Hört! Die Weisheit ruft laut auf den Straßen, auf den Marktplätzen erhebt sie ihre Stimme. Im Lärm der Stadt macht sie sich bemerkbar und ruft allen Menschen zu.“
Dieses Bild greift auch Dekanin Murner in Ihrer Grußwort-Moderation gerne auf – und führt durch die Grußwortredner im Bild der „Stimmen vom Marktplatz“, aus Politik und Ökumene. Auch hier klingt es immer wieder durch: Um zu erreichen, dass Weisheit und Bildung sowie die Themen, die „NAH am Menschen“, „NAH am Glauben“ oder „NAH am Geist der Zeit“ sind, auch die Menschen in der Region erreichen und diskutiert werden, ist es vonnöten, sich regional gut aufzustellen, um zukunftsfähig zu bleiben, kompetenzorientiert arbeiten und ein breites Veranstaltungsspektrum aufbauen zu können und sich auch gegenseitig zu bereichern.
Dieser Regionalisierungsprozess auch im Bildungssektor ist kein neuer. Überall in Bayern schließen sich Bildungswerke zusammen. Was aber beim EBW NAH besonders ist: Es wird nicht nur über die Grenzen der Dekanate hinweg gearbeitet, sondern auch über Landkreis-Grenzen, Kirchenkreis-Grenzen und Regierungsbezirksgrenzen hinweg: Mittelfranken und Oberpfalz werden durch das EBW NAH miteinander verbunden, verwoben und bekommen Orte der Bildung, wo Menschen zu den Themen, die sie interessiert, zusammenfinden können.
„Neben den zahlreichen eigenen Einzelveranstaltungen und Veranstaltungsreihen unterstützt das EBW NAH seine Mitgliedseinrichtungen (z.B. Ihre Kirchengemeinde vor Ort) bei der Planung, Bewerbung und der Durchführung von Bildungsveranstaltungen – zum einen finanziell, aber auch z.B. bei der Vermittlung von Referentinnen und Referenten“, wirbt Pfr. Martin Hoepfner für die Arbeit des Evangelischen Bildungswerkes. Aber auch Fortbildungsangebote für ehrenamtliche und nebenamtliche Mitarbeiter/innen in den Mitgliedseinrichtungen sind geplant und zum Teil schon umgesetzt.
Bericht: Martin Hoepfner